Gedanken zur Pädagogik

„Gebt den Kindern Liebe, Liebe und mehr Liebe und der gesunde Menschenverstand kommt von selbst“

Astrid Lindgren

Ich weiß, dass Kinder kleine Menschen mit eigenständigen Persönlichkeiten sind. Ihnen muss mit viel Liebe, Respekt und Achtung begegnet werden. Man soll darauf achten, die individuellen Bedürfnisse des Kindes wahrzunehmen und zu unterstützen. Damit sie sich positiv entwickeln können, brauchen die Kinder Geborgenheit und vor allem eine vertrauensvolle Bindung zu ihrer Bezugsperson in einer sicheren Umgebung. Ziel für die Kinder ist Freude am Lernen und Leben.

Kindertagespflegestellen haben für Kinder, genauso wie die anderen Tageseinrichtungen, laut Sozialgesetzbuch einen Förderauftrag:

„Der Förderauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.“ (SGB VIII, §22)

Mit Hilfe des BEP, dem Bildungs- und Erziehungsplan Hessens, kann dieser Auftrag besonders gut in der Kindertagespflege umgesetzt werden. Hier haben die Kinder geschützte Räume und kleine Gruppen, in denen sie sie selbst sein und sich in Ruhe entwickeln können. Genau das wünsche ich mir für die Kinder in meiner Kindertagespflegestelle.

Das Allerwichtigste für kleine Kinder ist das freie Spiel. Alle Kinder haben Lust zu spielen und sie wissen auch schon wie es geht. All das, was sie später im Leben brauchen werden, können sie beim Spielen lernen. Sie setzen sich mit ihrer Umwelt auseinander, lernen sich einzuschätzen und bekommen Vertrauen in das, was sie schon allein schaffen. Sie üben Konfliktlösung und stärken ihr Selbstvertrauen.

Ich biete den Kindern eine entwicklungsfördernde Umgebung an, in der sie sich selbstständig ihr Spielmaterial und/oder Spielkamerad aussuchen. Wenn ich die Kinder beim Spielen beobachte, sehe ich, welche Interessen und Fähigkeiten sie gerade entwickeln, um sie abholen und herausfordern zu können. Dabei lege ich besonderen Wert auf folgende Bildungsbereiche:

Bewegung

Durch Bewegung lernen Kinder ihren Körper kennen. Was können sie schon, was noch nicht, was ist schwierig, was ist leicht? Die Freude an Bewegung ist wichtig, um ein positives Selbstwertgefühl zu entwickeln.

Drinnen gibt es Bewegungsspiele, wir bauen Parcours auf, mit Wobbleboard und Tanz geht es weiter.

Aufenthalt in der Natur ist sehr wichtig für Kinder. Hier können sie alle Sinne einsetzen und die große Welt ein bisschen näher kennenlernen. So wird die Grobmotorik gefördert: Wir klettern, rennen, fahren Laufrad oder Dreirad, krabbeln, rollen und planschen. Der Weg zum Spielplatz ist genauso spannend wie das Ziel. Dienstagvormittags turnen wir zusammen im TV Gonzenheim in der Containerhalle hier in der Nähe.

Sprache

Als dreisprachige Mutter von zweisprachigen Kindern weiß ich, wie wichtig Sprache ist, deshalb kommuniziere ich viel mit den Kindern und ermuntere sie zum Sprechen. Die alltägliche Kommunikation ist die beste Möglichkeit, um Freude und Entwicklung der Sprache zu fördern. Kinder lernen, dass die Sprache auch dafür da ist, um Wünsche und Gefühle zu beschreiben. Durch Musik werden Sprache, Bewegung und Kreativität zugleich unterstützt. Wir singen und lernen Reime zusammen, spielen mit den Rasseleiern oder trommeln auf den Bongos. Im Spielzimmer gibt es einen Lautsprecher für Kinderlieder oder eine Runde Abba.

Kreativität

Ich bin großer Bastelfan und beziehe die Kinder gerne mit ein, wenn sie Interesse dafür zeigen. Zusammen können wir malen, schneiden, kleben. So lernen sie, etwas erschaffen und verändern zu können. Unsere Projekte folgen oft den Jahreszeiten und Feiertagen. Das Endprodukt kann zweitrangig bleiben, wir wollen einfach kreativ sein und Spaß haben.

Die oben genannten Bildungsbereiche überlappen sich und nichts wird den Kindern aufgezwungen. Sie stehen im Hintergrund und beeinflussen, wie und was wir im Alltag zusammen machen. Ausschlaggebend sind die Wünsche der Kinder.